Samstag, 14. Juni 2014

Wanderskizzen - Entdeckungen zu Malweisen

Manchmal entstehen Bilder, die beim Malen aus einem besonderen "Flow" kommen und mir besonders gut gefallen. Es sind nicht die genauen, akademischen, die bei Flickr die meisten Sterne bekommen, sondern solche, die mich an Zen, an visuelle Haikus erinnern. Solche, die nicht (nur) abbilden, was das äussere Auge sieht, sondern etwas von der Verbindung mit dem Wesen des Gesehenen, das schwer zu beschreiben ist.

Ich bin immer noch auf der Suche nach den Bedingungen, die solche Malglücksmomente begünstigen. Letztes Wochenende, bei einer 3-tägigen Wanderung über die Schrattenfluh, entdeckte ich wieder einige:
- Müde, entspannt, am Nachmittag und Abend
- Preisgünstige, lose Blätter, wo kein Gelingensdruck herrscht
- kleines Format (15x15 cm)
- wenig verschiedene Farben
- eigenwilliger Pinsel (wenig Kontrolle)
- Pinsel mit langem Stil, Blatt am Boden auf A4-Mäppli - malen aus dem ganzen Körper statt nur aus dem Zeigefinger
- Spiel mit Zufall und Material: stellenweise Wasser auf dem Blatt, das die Tinte so schön verlaufen liess
- Absichtsloses Spiel: eigentlich wollte ich nur Tinte aufbrauchen, die in einem undichten Behälter war...
- Freude am Ort: ein Traumplätzli in einer phantastischen Landschaft
- Präsenz und "Geschwindigkeit" - Flow

 
 
Schattige Pause beim Abstieg
 
 
 
 
Aus einer ganz andern Haltung entstanden die folgenden Skizzen: Ich wollte etwas genau ansehen und darstellen: den Schibegütsch im Morgenlicht, die Strukturen und Muster von Schrattenkalk und Schnee, die Bauweise der Alphütte.
 
Bedingungen:
- Guter Sitzplatz, Zeit, Geduld
- Lesebrille
- gut kontrollierbare Stifte und Pinsel, Unterlage auf den Knien
- Auswahl geeigneter Materialien (Papier, Farben, Stifte) 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein Mittelweg sind diese schnellen Skizzen von der Mittagsrast auf dem "Hengst" und dem Bergrücken mit Nachbarn am Abend.
 
Bedingungen:
- Lust, etwas schnell festzuhalten 
- Wasserpinsel, Farbsortiment: Material, das schnelles Skizzieren bei guter Kontrolle erlaubt
- Lesebrille
- Präsenz
- Blick fürs Wesentliche und Mut zu weissen Flächen

 
 
 
 
Wenn ich mich bewusst für einen Zugang, eine Haltung entscheide, kann ich eher für geeignete Bedingungen sorgen. Sonst muss ich plötzlich an einem unbequemen, zu heissen Platz zu lange an  angefangenen Details arbeiten, oder nach einem unkontollierten Farbanfang Perspektiven korrigieren (--> Landmaschinen). Für mich lohnt es sich, auf meine Tagesform, Motivation und die Eigenheiten des Gesehenen zu achten, bevor ich beginne. Manche Reiseskizzen möchte ich mit genauen Details, nicht nur als "visual Haiku" - obwohl mir die am besten gefallen...

 
 
 
 
 
 
 
 



 

 
 
 

 
 

Dienstag, 3. Juni 2014

Wanderskizzen ...

... mehrheitlich in den Wolken (Brienz - Rotschalp, Ällgäuwlücke, Kemmeribodenbad)


 
 
 

Montag, 2. Juni 2014

Sketchcrawl in Bern am 15.6.14 und Farbexperimente

Am 15.6. lade ich ein zu  einem Sketchcrawl in Bern. Koordination und mehr Info: Barbara Grünenfelder ba.gruen (ät) gmx.ch.

Im Moment habe ich Lust auf grosszügige Farbe und breite Pinsel.  Hier habe ich experimentiert mit zuerst Farbflächen anlegen, dann einige Linien ergänzen. Es fühlt sich sehr organisch und fliessend an, von den grossen Flächen zu einigen kleinen Details zu gehen.
Bremgartenwald, Güterstrasse in Bern, Uni VonRoll.