Freitag, 25. Dezember 2015

Experimentierphase IV: Pinselstift

In der Antikensammlung, Bern:
 
Ein grauer Pinselstift und Wasserpinsel. Ich mag die Pinsellinien besser als die Filzstiftlinien. Jene geben ein genaues, technisches Gefühl, diese gleichzeitig fein und grosszügig.
 

Samstag, 12. Dezember 2015

Experimentierphase lll: wasserlöslicher Bleistift

Im Winter skizziere ich lieber einfach und schnell. Es soll "handschuhtauglich" sein - und mit Möglichkeiten für scharfe Linien, schwarze Schatten und weiche Nebel. Wasserlöslicher Bleistift 8B und Wasserpinsel:

Ein Spaziergang von Niederscherli aus, über dem Nebel. Aha-Moment bei der 2. Skizze bei den Häusern rechts. Davor meinte ich, Bleistift ist nicht so mein Ding: Konturen zeichnen, dann ordentlich schattieren ... . Auf der 2. rechten Seite (etwas müde von stehend Skizzieren und Skizzenbuch auf dem Zaunpfahl balancieren) begann ich mit dem Bleistift zu "chriblen", "malen". Konturen, Flächen und Strukturen entstanden gleichzeitig, aus dem Fluss. Und plötzlich fühlt sich die Zeichnung ganz lebendig an, und das Zeichnen zaubert Glücksgefühle!

Samstag, 28. November 2015

Experimentierphase II: Filzstift

Mit dicken Filzstiftlinien kann ich die Unschärfe auf dem Blatt kompensieren (Alter ...). Das macht mehr Freude als feine Tintenlinien:



Lenzburg, Gleiseins


Lenzburg


Weltweiter Klima-Aktionstag in Bern


(... Und wenn ich dann mal Zeit habe, kümmere ich mich um eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille). Bis dann  erkunde ich die Alterssichtigkeit: Entscheiden, was ich scharf sehen möchte, was wichtig und weniger wichtig ist. Welche Details brauche ich wirklich zu sehen, was kann ich vereinfachen? Welche Muster und Möglichkeiten tauchen neu auf? Vereinfachen, wesentlicher werden ...

Filzstift ist praktisch, schnell, eher technisch - und eher wenig spürig.  Könnte mit etwas Farbe spielerisch sein? Oder spürig und sichtbar mit dicken Tintenlinien?

Samstag, 14. November 2015

Experimentierphase I Kreiden

Lange habe ich hier nicht gepostet, nur auf der Urban Sketchers Seite ( http://switzerland.urbansketchers.org/ ) und Flickr - wozu also doppelt posten?
Auf jenen Seiten schreibe ich mehr, was es ist, wo ich unterwegs war. Hier möchte ich das zeichnen wieder mehr reflektieren. Ich möchte das Zen-Sehen wieder mehr fühlen und erfahrbar machen. Weniger lange sitzen bis eine Skizze fertig ist. Den Materialaufwand vereinfachen. Licht noch besser zur Geltung bringen, das Wesentliche einfangen, meiner Experimentierlust frönen,  dem Herbstwetter und dem Alter gerecht werden, ...


Ein paar Tintenlinien im Wanderskizzenbuch, mit quergelegter Aquarellkreide getönt:

Saflischpass mit Puderzuckerschnee

 Lämmerenboden

Das Tempo war sehr wandertauglich : 5-10 Minuten. Die Kreide funktioniert auf diesem Papier. Es war wesentlich, zuerst lange zu schauen und dann präzis nur wenige Linien und Flächen zu setzen. (Da kann ich noch mehr "Zen" üben. Und wieviel es braucht, rechtzeitig aufhören.) Die Skizze von der Lämmerenhütte, die mit Linien und Kreide zugemalt ist, poste ich nur Erinnerung, mehr weiss zu lassen. Die Felsen waren dunkel und schattig (und darunter Schnee), aber die Stimmung war überhaupt nicht (so) dramatisch.

Das ging für mein Zeichengefühl zu schnell. Wohl keine Minute. Wenn es so kalt ist wie dort, macht das aber nichts.

Freitag, 15. Mai 2015

unterwegs in Sardinien

Eine Woche zu Fuss im Süden, dann eine Woche mit dem Auto im Osten. Einiges ist im Skizzenbuch, einiges auf losen Blättern. Ich liebe das Handliche, Klare im Skizzenbuch.  Und ich geniesse die Freiheit, auf losen Blättern mit viel Wasser und Farbe zu "choslen". Es entsteht mehr Überraschndes.  Ich spiele gern mit dem Zu-fall.
Ein ganz cooler (und windiger) Platz zum Warten auf den Bus, der nicht so fährt wie im Internet-Fahrplan.


Wandern nach der Karte ist schwierig. Die Wege sind anders als erwartet, und dazwischen undurchdringliche Macchia. Und manchmal geht ein Zaun über den Weg, und wir müssen viele Kilometer um den Zaun herumgehen. Deshalb haben wir nach 2 1/2 Tagen entschieden, einfach einem guten Weg zu folgen, und so hoffentlich in 2-3 Tagen wieder in die Zivilisation zu kommen.

 Erste Bauernhäuser und eine Strasse mit 8 Furten
 Kirche Sankt Pietro in Villa San Pietro.


Es hat ganz viel Landwirtschaft auf liebevoll gepflegten kleinen Flächen.
Lanusei Freudige Überraschung, als wir um eine Kurve kamen: Lanuesei ist eine unglaublich steile, bunte Bergstadt. Wir haben die Augen fast nicht getraut. Leider war es zu kalt zum Zeichnen.  Rechts Spuren einer Kultur vor 2000 und mehr Jahren.

Nach  ca 500 Höhenmetern die Steilküste hinunter - auf einen guten Wanderweg - windgeschliffene Felstürme:  Cala Golorize (bei Baunei).

 Ein 1000-Jähriger Olivenbaum auf dem Hochplateau bei Baunei.

 Ein Zeltplatz für uns allein bei der Coop. Golorize. Und Tag und Nacht viele Tiere rundum.



Mittwoch, 22. April 2015

time as art

Zeit als Kunst. Ich werde bald 52 und spüre den Verfall in den Gelenken. Zeit und Kräfte sind nicht mehr so selbstverständlich, "unendlich" da wie früher. Manchmal ist es Routine, oft Planung, manchmal Zufall, Spiel, Abenteuer, wie ich meine Zeit gestalte. Manchmal eine Kunst - und das enthält ja Bewusstsein, Spiel und Abenteuer, Können und Nichtwissen.

Bisher habe ich in diesem Blog über Skizzenbücher nachgedacht und berichtet. Was ich daneben male, nimmt immer mehr Raum ein und bringt andere Aspekte des Lebens ans Licht. Reflektiert auch "time as art". Vielleicht wird daraus ein neuer Blog.

Für heute heisst "time as art", dass ich jetzt nicht das ganze Sardinienskizzenbuch scanne und teile, bevor ich weiter zeichne und male. Ich wähle eine Skizze. Oder keine: Der Scanner streikt und ich male jetzt ;-).

Sonntag, 15. März 2015

handfeste Rahmen

Ich schätze die handlichen Skizzenbücher und den weltweiten Austausch im Internet sehr. Die letzten Jahre habe ich meine Bilder fast ausschliesslich in dieser Form geteilt. Nun mache ich etwas fast archaisches: Erstmals seit 2001 wieder eine analoge / physische Ausstellung. Auf dem Schreibtisch und in der Küche entstanden dieses Wochenende Rahmen für das "unmögliche" Format 50x64 cm.
P1050556 - Kopie

P1050597 - Kopie

Ab nächsten Samstag, 21.3.15 sind die Aquarelle und Zeichnungen im TTZ in Zollikofen zu sehen. Auf http://www.seinundwandeln.ch/galerie/ausstellung-im-ttz/ kann man reinschauen.  Herzlich willkommen!
 
 
 

Skizzierwetter

Ich freue mich sehr, dass es wieder wärmer und angenehmeres Skizzierwetter wird.
 Münsterplattform Bern - auf dem Weg zum Abstimmungslokal


Schneeschmelze im Schwarzwassergraben

Donnerstag, 5. März 2015

Inkubationsphase ...

Immer wieder, wenn ich länger mit ganz wenig Material unterwegs bin, bekomme ich Lust auf richtig grosse, bunte Bilder. Und schon länger bin ich auf der Suche nach einem Weg, das Innere und das äussere, das Intuitive und das Gesehene in einem Bild zusammenzubringen. Die letzten paar Wochen habe ich vor allem auf grossen Blättern (70x100 cm) in vielen Schichten in Acrylfarbe geschwelgt. Ich habe einen sehr inspirierenden Onlinekurs  von Flora Bowley "besucht", wo das Intuitive, und das Finden eigener Wege einen hohen Stellenwert hat. Nun ist der Kurs vorbei und bin ich ganz begeistert in einer Inkubationsphase, am ausprobieren und entdecken und freue mich über grosse und kleine Schritte: Immer wieder mal etwas Neues, das mich berührt und  sich ganz stimmig anfühlt. Schwierig in Worte zu fassen - es macht auch einfach viel Freude. Hier ein paar Impressionen von Experimenten und "work in progress":





 
 
 

Gegenlicht

auf dem Muesmattpausenplatz in Bern
Erstaunlich, wie stark das Gegenlicht hier leuchtet - nur weil ich aus versehen einen Filzstift gekauft hatte, der nicht wasserfest war (dieses Schwarz möglichst schnell aufbrauchen, damit ich dann wasserfeste Tinte einfüllen kann ...)

Samstag, 24. Januar 2015

warmer Schnee

warmer Schnee tropft
von den Bäumen aufs Papier
die Tinte wird hell und weich
 
 
 
 
Buchsiwald bei Zollikofen, 20.1.15
 

Mittwoch, 14. Januar 2015

Skizzenbuch Oman

Reise durch ein zauberhaftes Land - diesmal mit einem Auto. Wir sind freundlichen, aufgeschlossenen Menschen begegnet, die gwundrig, aber keineswegs ablehnend geschaut haben, wenn ich gezeichnet habe. Durch das Verweilen beim Zeichnen haben sich interessante Gespräche ergeben. Junge Menschen in den entlegenen Tälern des Jebel Aktar sprachen ganz gut englisch. Und wenn der Ruf des Muezzin durch nächtliche Täler oder belebte Orte geklungen ist, hat mich das sehr berührt, denn es tönt wie ein Lied. So 5 mal täglich eine (öffentliche!) Zeit zum innehalten... jetzt erinnern mich die Kirchenglocken daran. Hier ist fast das ganze Skizzenbuch.
 
Fischmarkt in Muskat
Strand von Muskat




Kinder in Schuluniformen. Viel weiss.

Ölfelder in der Nacht und am Morgen

"Christmastree" - Ölbohrung
Salziges Grundwasser und Fata Morganas
Grenzstein zu Saudiarabien. Und Bananenblüten - ein preisgünstiges Gemüse, zu kochen wie Kabis.


Wasserstelle in der Wüste. Salzig und bitter.

Wasserstelle




Versteinerte Dünen
Verlassene Beduinensiedlung
Hier beginnt ein "Kartengeheimnis", auf das ich im nächsten Post dann näher eingehen möchte...